Worum es geht
Amprion plant eine etwa 80 Kilometer lange Hochspannungsleitung: Vorhaben 89 Westerkappeln - Gersteinwerk. Sie soll von Westerkappeln (Tecklenburger Land) bis Gersteinwerk (bei Werne) und damit mitten durch Tecklenburger Gebiet führen. Diese 380-kV-Leitung wird eine der stärksten Hochspannungsfreileitungen in Deutschland sein. Die Masten können bis zu 80 Meter hoch sein und stehen normalerweise 300 bis 500 Meter auseinander.
Zum Vergleich: Der Funkturm in Tecklenburg ist 112 Meter hoch, der Turm der evangelischen Kirche in Tecklenburg ist etwa 30 Meter hoch, und der Bismarckturm in Tecklenburg misst 28 Meter (Quellen: Wikipedia, Berliner Zentrum Industriekultur).
Amprion handelt im Auftrag der deutschen Bundesregierung und gemäß den Vorgaben der Bundesnetzagentur. Diese Behörde ist für die Genehmigung und Überwachung von Infrastrukturprojekten im Energiebereich verantwortlich (Bundesnetzagentur) (Netzentwicklungsplan).
Karte: Verlauf über Tecklenburg
Drei Korridorvarianten verlaufen über Tecklenburg
Das Projekt wurde im Rahmen des Netzentwicklungsplans (NEP) beschlossen, der die langfristige Planung und den Ausbau des Stromnetzes in Deutschland koordiniert. Der Netzentwicklungsplan Strom 2023-2037/2045 wurde von der Bundesnetzagentur am 1. März 2024 bestätigt. Diese Bestätigung legt den vordringlichen Ausbaubedarf im Stromübertragungsnetz fest.
Quellen:
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Wer ist Amprion?
Wer ist Amprion?
Amprion ist einer der vier großen Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland und eine Tochtergesellschaft des Energiekonzerns RWE. Das Unternehmen betreibt ein rund 11.000 Kilometer langes Höchstspannungsnetz, das Strom in einem Gebiet von der Nordsee bis zu den Alpen transportiert. In diesem Netzgebiet leben etwa 29 Millionen Menschen, und es wird ein signifikanter Anteil der deutschen Wirtschaftsleistung erzeugt.
Als Tochter von RWE verfolgt Amprion neben der Sicherstellung der Stromversorgung auch wirtschaftliche Interessen. Der Betrieb und Ausbau des Stromnetzes sind mit erheblichen Investitionen verbunden, die durch Gebühren und staatliche Unterstützung refinanziert werden. Kritiker bemängeln, dass solche Projekte nicht nur der Energiewende dienen, sondern auch den Gewinninteressen großer Energiekonzerne wie RWE zugutekommen.